Vorläufer des Karnevals wurden bereits vor 5000 Jahren in Mesopotamien gefeiert, im Land mit den ersten urbanen Kulturen. Eine altbabylonische Inschrift aus dem 3. Jahrtausend v. Chr. gibt Kunde davon, dass unter dem Priesterkönig Gudea ein siebentägiges Fest gefeiert wurde und zwar nach Neujahr als symbolische Hochzeit eines Gottes.

Im mittelalterlichen Europa feierte man vom 12. Jahrhundert bis zum Ende des 16. Jahrhunderts „Narrenfeste“ um den Epiphaniastag, den 6. Januar. Zwar fanden solche Feste auch in Kirchen statt, sie waren jedoch keine kirchlichen Feste. Dabei übernahmen die unteren Kleriker vorübergehend Rang und Privilegien der höheren Geistlichkeit. Kirchliche Rituale wurden parodiert. Selbst ein „Papst“ wurde gekürt, am 28. Dezember, dem Tag der unschuldigen Kinder, wurde oftmals ein Kinderbischof ausgewählt. In Gestalt von Prozessionen wurden auch die Bewohner der Städte am Fest beteiligt. Auch während der eigentlichen Karnevalstage waren Narren- oder Eselsmessen weit verbreitet.

Die derzeit älteste bekannte literarische Erwähnung der „fasnaht“ findet sich in einem auf das Jahr 1206 datierten Teil des Parzival des Minnesängers Wolfram von Eschenbach. Dort heißt es, dass „die koufwip zu Tolenstein an der fasnaht nie baz gestriten“ hätten[2][3] Wolfram von Eschenbach beschreibt dort mit blumigen Worten, wie die Frauen rund um die Burg der Grafen von Hirschberg-Dollnstein am Donnerstag vor Aschermittwoch groteske Spiele, Tänze und Verkleidungen vollführten. Die kleine Marktgemeinde Dollnstein im Altmühltal (Bayern) reklamiert deshalb für sich, Wiege des deutschen Karnevals im Allgemeinen und der Weiberfastnacht im Besonderen zu sein.[4]

Eine der frühen Erwähnungen der Fastnacht findet sich in Christoph Lehmanns Speyerer Chronik von 1612, die aus alten Akten berichtet: „Im Jahr 1296 hat man das Unwesen der Fastnacht etwas zeitig angefangen / darinn etliche Burger in einer Schlegerey mit der Clerisey Gesind das ärgst davon getragen / hernach die Sach beschwerlich dem Rhat angebracht / und umb der Frevler Bestrafung gebetten.“[5] (Clerisey Gesind meint die Bediensteten des Bischofs und des Domkapitels, also der Kleriker, in der Domimmunität). Der Rat zwang den Dompropst, das geistliche Gesinde zur Bestrafung herauszugeben. Für das Domkapitel waren diese Übergriffe Anlass für eine Klage gegen Rat und Bürger der Stadt und die Exkommunikation wurde angedroht. Aufgrund der entschlossenen Reaktion der Stadt verlief die Angelegenheit jedoch im Sande.[6]

Am 5. März 1341 wird das Wort „Fastelovend“ im so genannten Eidbuch der Stadt Köln mit der Bemerkung erwähnt, dass der Rat kein Geld dafür mehr bewilligen dürfe – trotz der früher üblichen Zuschusszahlung an die „Richerzeche“, jener Gruppe der wohlhabenden Bürger, die später Patrizier genannt wurden: „Aber der Rat soll zu Fastnacht keiner Gesellschaft Zuschüsse aus dem städtischen Vermögen gewähren.“[7] Am 26. Oktober 1353 wurde verdeutlicht, dass der Erzbischof Wilhelm von Gennep den Klerikern und Ordensleuten verbot, Bier und Wein zu verkaufen oder auszuschenken; das bewies, dass offensichtlich zu Karneval ein großes Interesse an alkoholischen Getränken bestand. Im Juni 1369 wurde das Verbot im Rahmen eines Kompromisses wieder aufgehoben. Zum 1. Juli 1412 trat ein Verbot des Kölner Rats, Spiele und Tänze an geheimen Orten und in Zunfthäusern ohne Wissen und Willen der Zünfte abzuhalten, in Kraft. 1422 taucht erstmals eine Erwähnung des Kölner Bauern als Schildhalter des Reichs in einem Gedicht auf. 1425 erscheint der Bauer dann auch erstmals in einem Rosenmontagszug. Um 1440 entstanden in einem Fries des Gürzenich Abbildungen des Fastnachtstreibens.

Der Kölner Stadtrat verbot wiederholt den „Mummenschanz“, so 1487 das „Vermomben, Verstuppen und Vermachen“ und im 17. Jahrhundert mehrfach „die Mummerey und Heidnische Tobung“, wohl wegen schwer zu steuernder Exzesse.[8] 1570 erschien auch erstmals die Kölner Jungfrau neben dem Bauern. Sie verkörperte die Stadtgründerin Agrippina und die freie unabhängige Stadt.

Die mittelalterliche Fastnacht wird auf die augustinischen Lehren in seinem Werk De civitate Dei zurückgeführt. Die Fastnacht steht daher für die civitas diaboli, den Staat des Teufels. Daher wurde die oftmals ausartende Fastnacht von der Kirche als didaktisches Beispiel geduldet, um zu zeigen, dass die civitas diaboli wie auch der Mensch vergänglich ist und am Ende Gott siegreich bleibt. Mit dem Aschermittwoch musste daher die Fastnacht enden, um die unausweichliche Umkehr zu Gott zu verdeutlichen. Während die Kirche bei gotteslästernden Szenen während der Fastnacht untätig blieb, wurde ein Weiterfeiern der Fastnacht in den Aschermittwoch hinein streng verfolgt.

Insbesondere im ausgehenden 14. und 15. Jahrhundert wurde im deutschen Raum Fastnacht gefeiert, so z. B. die Nürnberger Schembartläufe. Um diese Zeit fand auch der Narr Einzug in die Fastnacht, der im didaktischen Sinne der Fastnacht auf die Vergänglichkeit hinweisen sollte.

In manchen Fastnachten – insbesondere in Tirol – wird vor diesem Hintergrund bereits am Fastnachtsdienstag­abend zum „Betzeitläuten“ die Maske um sechs Uhr abgelegt. Der Hintergrund ist nicht eindeutig. Schon Cäsar schrieb von der Sitte der Kelten, den neuen Tag mit Einbruch der Dunkelheit beginnen zu lassen, so wie auch mit Anbruch des Winters bei ihnen das neue Jahr begann (vergleiche Halloween). Zum anderen ist aber auch der Tagesbeginn mit Einbruch der Nacht ein Element der jüdischen und urchristlichen Tradition.

Der Karneval von Acireale bei Catania ist der älteste Siziliens

Am 9. Februar 1609 wurden zum wiederholten Male in Köln das Karnevalsfest und die „Mummerei“ verboten, um die öffentliche Ordnung zu wahren. Oft artete es neben dem üblichen Trommeln und Trompeten sogar in Exzessen aus – auch durch Träger geistlicher Kleidung. 1610 ließ man die Handwerksgesellen in ihrem Mummenschanz dann wieder gewähren, 1640 wurden vom Volk und der niederen Geistlichkeit sogar „Narrenbischöfe“ gekürt. Am 7. Februar 1657 erging erneut das Ratsverbot zur „Mummerei“ in der Karnevalszeit. 1660 wurde eine innerstädtische Schutztruppe aufgebaut, die man Funken nannte. Das war wohl die Geburtsstunde der Kölner Funken. Trotz Vermummungsverbot wurde 1699 ein Stadtsoldat durch Karnevalisten erstochen.

Die Reformation stellte die vorösterliche Fastenzeit in Frage. 

Vor allem in Österreich, der Schweiz, dem ElsassBayern und Baden-Württemberg erhielten sich ältere Formen. Besonders in Baden-Württemberg wird heute somit zwischen Karneval und schwäbisch-alemannischer Fastnacht unterschieden. Nachdem sich gegen Ende des 19. Jahrhunderts auch hier der Karneval durchgesetzt hatte, wurde nach dem Ersten Weltkrieg eine Rückbesinnung auf die alten Formen gefordert, die sich in der Gründung der Vereinigung Schwäbisch-Alemannischer Narrenzünfte 1924 manifestierte.

Während ältere Fastnachten in Südwestdeutschland sich nach wie vor hauptsächlich in katholischen Gebieten finden lassen, führte ein regelrechter Fastnachtsboom in den 1990er Jahren auch in protestantischen Gegenden die Fastnacht ein. In der Schweiz hat Basel einen Sonderstatus: Die Stadt feiert trotz des seit Jahrhunderten vorherrschenden Protestantismus eine alte, traditionelle Fastnacht (Basler Fasnacht). Auch in Winterthur konnte sich die Winterthurer Fasnacht trotz Reformation und Verbot halten.

In anderen Ländern konnten sich der Fasching und der Karneval kaum etablieren; so gerieten in England viele Bräuche aufgrund der Reformation Heinrichs VIII. in Vergessenheit, die sich daher auch nicht in den Vereinigten Staaten und Kanada festigen konnten. Als eine der wenigen Ausnahmen gelten hier Québec und das früher französische und katholische New Orleans.