Agnostizismus (altgriechisch ἀγνοεῖν a-gnoeĩn „Unwissen“) ist die philosophische Ansicht, dass Annahmen – insbesonderetheologische, welche die Existenz oder Nichtexistenz einer höheren Instanz, beispielsweise eines Gottes, betreffen – entweder ungeklärt oder nicht klärbar sind.[1] Vertreter des Agnostizismus werden als Agnostiker bezeichnet.

Eric Voegelin sah in der Moderne eine Wiederkehr der Gnosis, insbesondere in Form politischer Religion. Nach Voegelin gibt es sechs Merkmale, welche die Gnosis auszeichnen:

 

  1. Der Gnostiker zeigt eine Unzufriedenheit mit seiner Lage in der Welt.
  2. Der Gnostiker glaubt, die Welt sei schlecht beschaffen, aber er glaubt nicht an die Unzulänglichkeit des Menschen.
  3. Der Gnostiker glaubt, vom Übel der Welt erlöst werden zu können.
  4. Der Gnostiker glaubt, die Seinsordnung könne in einem historischen Prozess verändert werden.
  5. Der Gnostiker glaubt, die erlösende Änderung könne durch eigene Tat des Menschen erfolgen.
  6. Der Gnostiker glaubt sich im Besitz des Wissens um die Methode dieser Änderung, erstellt von diesem Standpunkt aus Rezepte zur Selbst- und Welterlösung und verkündet prophetisch der Menschheit sein Erlösungswissen.

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